Dienstag, 31. Dezember 2013

Speicherkarten und USB-Sticks testen

Weil ja wieder mal gefälschte Speicherkarten (Link) im Umlauf sind, habe ich mir mal eine Möglichkeit rausgesucht, meine Neuerworbene SDHC-Card zu testen. Weil es das Heise-Tool h2testw nur für Windows gibt, habe ich kurzerhand etwas anderes ausprobiert. Sehr einfach (und natürlich Open Source) ist das Tool F3 von Michel Machado. Zip-File mit den Source-Codes herunterladen, entpacken und make ausführen. F3 compiliert dann zu zwei Programmen.

./f3write /media/user/9016-4EF8/ beginnt damit die Speicherkarte bzw. das angegebene Verzeichnis mit 1GB großen Dateien vollzuschreiben. Ist die Speicherkarte voll, beendet sich F3 und die Daten können analog zum f3write-Aufruf mit ./f3read /media/user/9016-4EF8/ verifiziert werden. Netter Nebeneffekt: man bekommt auch gleich noch die Lese- und Schreibgeschwindigkeit mitgeteilt. Meine neue Billigkarte ist in Ordnung, aber wie ich mir das schon dachte, bei weitem nicht so flott, wie vom Händler behauptet.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Java auf dem Desktop 11

Der heutige Kandidat aus meiner Reihe Java auf dem Desktop ist wieder ein Open Source-Tool und heißt FileBot. Hierbei handelt es sich um ein Tool, das es erlaubt heruntergeladene Serien umzubenennen, dazugehörige Untertitel zu laden oder die Korrektheit der Downloads mit zum Download gehörigen SFV-Dateien zu validieren. Insgesamt also ein mächtiges Tool, das die Grundlagen zur Organisation der heimische Seriensammlung bereit stellt. Ein Installationspaket wird für Debian, Windows und Mac angeboten. Außerdem kann FileBot auch direkt über den Ubuntu Software-Center, AUR oder Chocolatey installiert werden.

Sonntag, 28. Juli 2013

Java auf dem Desktop 10

Anlässlich meines England-Urlaubs und dem daraus resultierendem Fotobuch-Wunsch war ich aktuell auf der Suche nach einer geeigneten Fotobuch-Software, die auch unter Linux läuft. Die gängige Cewe-Software kenne ich aus früheren Zeiten und die wollte ich definitiv nicht noch einmal benutzen. Zu viel habe ich mich damit herumgeärgert.

Eine alternative, die mir insgesamt recht gut gefiel heißt Photux und läuft mit Java. Die Bedienung ist einfach und funktional gehalten. Ein großes Plus ist der PDF-Export. Man hat also anschließend nicht nur das Fotobuch, sondern auch noch eine digitale Version fürs Archiv.

Will man sich mit Photux ärger ersparen, sollte man sich über einige Dinge möglichst vorher im klaren sein. Zum Beispiel lässt sich das Fotobuch nicht im Nachhinein von Buchbindung auf Ringbuch umstellen. Ganz praktisch ist die Kommandowiederhol-Funktion, die den letzten Befehl auf alle oder einige Elemente anwenden kann, was das Fehlen der Mehrfachselektion verschmerzbar macht. Ebenfalls fehlten mir Shortcuts und Kontextmenüs. Das Programm ist eindeutig auf Toolbarbenutzung ausgelegt.

Das Look and Feel sollte man übrigens am besten von GTK auf Metal umstellen, da das GTK Look and Feel immer etwas träge ist.

Photux gehört zu fotobuchprofi.de, die Software kann aber auch ohne Bestell-Funktion von photux.de heruntergeladen werden.

Donnerstag, 6. Juni 2013

E-Books lesen unter Linux

Es kommt zwar nicht besonders häufig vor, dass ich auf dem Computer-Bildschirm lange E-Book-Texte lese, hin- und wieder kann es aber ganz nett sein, ein paar Zeilen zwischendurch zu schmökern. Dafür gibt es inzwischen auch einiges an Lesesoftware, die ich hier kurz zusammenfassen möchte.

Der Klassiker, den es bereits sehr lange gibt, der mir aber nie besonders komfortabel erschien, ist der FBReader. FBReader enthält eine rudimentäre Bibliotheksfunktion ist im weiteren aber kaum für den Desktopgebrauch optimiert. Auch kapituliert FBReader am häufigsten vor EPubs, die nicht ganz Standardkomform sind.

Besser gefallen hat mir immer der Coolreader 3, den es ebenfalls für verschiedene Plattformen gibt. Auch Coolreader ist eigentlich mehr für Lesegeräte, als für den Desktop geeignet, was man ihm deutlich anmerkt.

Seit gut anderthalben Jahren gibt es den neuen epub3-Standard, der Interaktivität ins Leseerlebnis bringen soll. Leider bieten weder Coolreader noch FBReader Unterstützung für Epub3. Interessant ist hier der Azardi-Reader, der schon recht weit in der Epub3-Unterstützung ist. Leider ist Azardi closed Source und es gibt nur Debian-Pakete zum herunterladen. Azardi macht einen guten Eindruck, scheint sich von der Bedienbarkeit aber auf Tablets am wohlsten zu fühlen.

Wem alle drei Kandidaten nicht zusagen, kann noch auf die Browserbasierten Epub-Reader zurückgreifen. Für Firefox gibt es da EPUBReader und Lucifox. Tatsächlich ist der Browser erstaunlich gut für Gelegenheits-Leserei geeignet. Epub-Links werden direkt in die Bibliothek geladen und das Epub anschließend im Browser geöffnet. Mir gefällt EPUBReader hier im Gesamthandling am besten.

Über weitere, nennenswerte Lese-Anwendungen für Linux würde ich mich in der Kommentarfunktion freuen. Bestimmt kennt da jemand von euch noch etwas.

Freitag, 3. Mai 2013

PDF-Dateien rendern mit Poppler und Cairo

Üblicher weise empfehle ich für das PDF-Rendern mit Java Ghostscript und Ghost4j. Das funktioniert gut und die Ergebnisse sind in Ordnung. Wer Linux benutzt kennt vielleicht auch noch die Poppler-Bibliothek, die ebenfalls für ihre brauchbaren Ergebnisse bekannt ist. Verwendung findet Sie zum Beispiel im PDF-Betrachter Evince. Mittels JNA läßt sich natürlich auch diese Bibliothek  benutzen. Ich habe dazu etwas Java-Code im Netz gefunden, der mit der Poppler-Bibliothek den Text aus einer PDF extrahiert. Auf Grundlage von diesem Source habe ich mal weitergemacht und das Rendern ergänzt. Dazu gibt es in der Poppler-Bibliothek einen Png-Bilddatei-Export. Weil der Umweg über das Dateisystem aber nicht wirklich schön ist und das PNG-Kodieren- und Dekodieren der PDF-Seiten unnötig ist, habe ich eine Lösung mit einem Cairo-Grafik-Buffer genutzt in den die PDF-Seite gerendert und anschließend die Grafik-Bytes in ein BufferedImage überführt werden. Den Source dafür habe ich mal hochgeladen. Für den weiteren Ausbau ist die Poppler-Dokumentation nützlich und einiges geht da bestimmt noch.

Weitere Java-Bibliotheken zum Thema PDF-Dateien rendern habe ich vor längerem schon mal zusammengesucht und immer wieder mal ergänzt.

Sonntag, 28. April 2013

PulseAudio-Soundausgabe automatisch Umschalten

Vor einigen Jahren habe ich mir ein paar ordentlich klingende Desktop-Lautsprecher angeschafft. Die Dinger werden per USB angeschlossen und melden sich mit einer eigenen Soundkarte an. Das bietet den Vorteil, dass Soundkarte und Verstärker auf einer Platine untergebracht sind und Kabelwege zwischen Signalerzeugung und Verstärker entfallen, was wiederum der Soundqualität zugute kommt. Soviel zu den Vorteilen. Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass erst mit dem Einschalten der Boxen die Soundkartenanmeldung erfolgt. Das Standard-Device zur Soundausgabe ist dann schon dem internen Audio-Device auf dem Mainboard zugewiesen, weil das Audio-Device für die ausgeschalteten Lautsprecher beim Hochfahren noch nicht zur Verfügung stand. Ich müsste also jedes Mal in die Audio-Einstellungen und auf die neu aktivierte Soundkarte von den Lautsprechern umschalten. Über die Zeit haben sich verschiedene Lösungen für dieses lästige Verhalten ergeben, dass eigentlich von Seiten Ubuntus leicht zu beheben wäre. Ich meine: was will der User wohl, wenn er eine USB-Soundkarte einsteck/aktiviert?

Erste Lösung: Bash-Script das auf das nächste aktive Ausgabegerät umschaltet. Damit reduziert sich der Aufwand auf einen Klick oder Shortcut nach aktivieren der Soundkarte.

Zweite Lösung: Wenn das interne Audio-Device deaktiviert ist und somit kein valides Ausgabegerät zur Verfügung steht, wird automatisch die neu aktivierte Soundkarte zum aktiven Ausgabegerät. Früher gab es in der Oberfläche für die PulseAudio-Einstellungen die Möglichkeit Devices zu deaktivieren. Die scheint im "Alles muss minimalistisch sein"-Wahnsinn allerdings über Bord gegangen zu sein.

Dritte Lösung: Einfach ein Audio-Device anlegen, dass die Ausgabe auf alle aktiven Audio-Devices umleitet. Dies lässt sich leicht mit dem Programm paprefs unter der Registerkarte Simultane Ausgabe bewerkstelligen. Der PulseAudio-Soundserver muss allerdings neu gestartet werden, damit das Simultaneous output-Device in der Liste der Audio-Devices in der Ubuntu Audio-Konfiguration erscheint. paprefs lässt sich über die Paketverwaltung nachinstallieren.

Donnerstag, 25. April 2013

Das Ding mit dem Ring - Tastaturmodding

Gute Peripherie kann leicht zu nem Spleen werden, was bei Nerds aber ohnehin egal ist. Weit ab von Mediamarkt & Co. bekommt man Profi-Tastaturen, wie die Filco Majstouch-2, die nun ihren Weg auf meinen Schreibtisch gefunden hat.

Weil eine gute Peripherie aber nie gut genug sein kann, lässt sich da auch noch was Modden. Man bekommt bei GetDigital nicht nur die Tastatur selbst, sondern fürs Auge auch gleich ein paar Tasten in verschiedenen Farben zum Aufpeppen oder mit Pinguin um die Windows-Tasten zu ersetzen.

Mechanischen Tastaturen ist neben einem harten Anschlag auch ein gewisser Geräuschpegel zu eigen. Dagegen gibt es auch Modelle mit Soft-Landing-Pads, die sich ebenfalls nachrüsten lassen. Noch besser hat mir die Idee dieser kleinen Dämpfringe gefallen, die unter jede Taste gesteckt werden. Weil solche Ringe nicht zu bekommen sind, gibt es in den Modding-Foren die Idee mit Einmachglas-Gummi und einem Locher selbst solche Ringe herzustellen. Eine weitere Möglichkeit habe ich probiert und kurzerhand einen Beutel Dichtungsringe mit passendem Maß bestellt. Tasten raus, Ring drüber, Taste rein und fertig.

Die Ringe passen super. Wer den harten Anschlag schätzt kann es übrigens auch mit 1mm Ringen versuchen. Wichtig ist nur, dass der Durchmesser zwischen 5,0 und 5,5mm liegt, damit die Ringe nicht rutschen. Meine Tastatur ist jetzt jedenfalls genau richtig.

Samstag, 20. April 2013

E-Book- und Dokumentenmanagement mit Jeboorker

Dieses Mal gibt es aus der Reihe Java auf dem Desktop eine Software-Vorstellung in eigener Sache. Ursprünglich für eigene Zwecke gedacht hat Jeboorker inzwischen einen Entwicklungsstand erreicht, der es auch für andere nutzbar macht.

Jeboorker ist eine E-Book- oder Dokumentenmanagement-Software, deren Besonderheit darin liegt, dass es selbst keine Ordnungsstruktur vorgibt. Das ist für all diejenigen sinnvoll, die ihre E-Books und Dokumente lieber selbst in verschiedene Verzeichnisse sortieren um auch ohne Hilfsmittel jederzeit das passende/gesuchte zu finden. Jeboorker erlaubt die Verwaltung mehrerer Verzeichnis die sich einfach eintragen lassen. Die unterstützten Dokumente werden dann samt ihrer Metadaten eingelesen, so das anschließend eine gezielte Stichwortsuche nach jenen Inhalten möglich ist. Natürlich lassen sich die Dokumenten-Metadaten auch bearbeiten.

Alle eingelesenen Dokumente werden zentral in einer Listenübersicht dargestellt, die nach Dateiname und Metadaten sortierbar und durchsuchbar ist. Außerdem lässt sich die Listenübersicht nach der selbst angelegten Verzeichnisstruktur filtern so das das eigene Ordnungsprinzip nicht nur erhalten bleibt sondern gleich mitgenutzt wird.

Neben den reinen Verwaltungsfunktionen gibt es außerdem Funktionen für den Download von Buchcover aus Google-Search und Metadaten von Amazon.de und Amazon.com, wodurch deutsch- wie englischsprachige Buchinformationen auffindbar sind. Hinzu kommen einige einfache Konvertierungsfunktionen mit denen sich zum Beispiel die Bildarchivformate CBZ und CBR in das für Lesegeräte eher übliche PDF-Format überführen lassen oder umgekehrt eine PDF in ein Bildarchivformat.

Screenshot Jeboorker
Jeboorker ist Open Source und läuft am besten mit einem installierten Java 7. Downloads stehen für Debian/Ubuntu und Windows auf der Projektseite zur Verfügung.

Freitag, 12. April 2013

Java: Listen transformieren

Braucht man eine Liste vom Typ X und hat eine Liste vom Typ Y, müssen alle Werte der Liste X transformiert werden. Das kopieren und transformieren aller Werte der Liste X verbietet sich ab da, wo die Liste X sehr viele Einträge hat und vielleicht nicht einmal alle Einträge gelesen werden. Für diesen Fall ist eine elegante Lösung die, einfach eine Liste vom Zieltyp Y zu erzeugen, die die Werte aus Liste X während dessen Abfrage transformiert. So eine Liste könnte wie folgt aussehen:

import java.util.AbstractList;
import java.util.List;

/**
 * List that allows to transform it values.
 * 
 * @param <T> The target, transformed type.
 * @param <S> The source type.
 */
public abstract class TransformValueList<S, T> extends AbstractList<T> {

    List<S> list;
    
    public TransformValueList(List<S> sourceValuesList) {
        this.list = sourceValuesList;
    }
    
    public abstract T transform(S source);
    
    @Override
    public T get(int index) {
        S source = list.get(index);
        return transform(source);
    }

    @Override
    public int size() {
        return list.size();
    }

}


Der praktische Einsatz der Liste, hier mit einer Transformation von einer List<Boolean> in eine List<String>.

List<String> stringList = new TransformValueList<Boolean, String>(listWithBoolean) {

    @Override
    public String transform(Boolean source) {
        return source != null ? source.toString() : "false";
    }
    
};
Die Werte der Liste werden während der Abfrage / Iteration transformiert. Wenn die Transformation komplexer ausfällt und die Liste mehrfach abgefragt wird, sollten die Werte aus Performancegründen gecacht werden.

Sonntag, 17. März 2013

Java auf dem Desktop 9 - Domination

Domination, den Brettspielklassiker Risiko, gibt es neben einer Android- und  Blackberry-App auch als Java-Desktop-Anwendung. Das ganze macht einen riesigen Spaß, funktioniert im Einzel-, wie auch im Mehrspielermodus, spricht deutsch und ist Open Source. Wer das Spielprinzip, so wie ich noch aus grauer Vorzeit in grober Erinnerung hat wird sich schnell zurechtfinden. Es gibt verschiedene Karten und einen Online-Modus mit dem gegen andere Spieler im Netz angetreten werden kann. Wie für das Brettspiel-Original gilt: Vorsicht Zeitvernichter. Bei mir war jedenfalls mal eben eine Stunde weg bevor mir der rote Spieler Europa abgejagt und mich nach Australien verdrängt hat.

Sehr nett finde ich die Spendenoptionen mit denen auch gleich gezielt neue Features unterstützen werden können. 

Auch wenn der Java-Webstart auf der Projektseite gute Dienste verrichtet habe ich Domination mal für Debian/Ubuntu paketiert.

via 1337core

Freitag, 15. März 2013

Ist Java unsicher?

Sicherheitslücken ohne Ende. Leider kostet das Java ein gutes Stück seines Rufes obwohl dafür im Grunde kaum Anlass besteht. Die Presse berichtet unreflektiert vom "Unsicheren Java" und Elster wird umgestellt, obwohl für die Elster-Anwendung gar keine Sicherheitslücke besteht. Das die im Browser laufenden Java-Applets nur noch auf ausdrücklichen Klick hin gestartet werden ist in dem ganzen Thema eine der wenigen konstruktiven Geschehnisse.

Vor allem der Tote-Holz-Presse ist mal wieder anzulasten, dass durch undifferenzierte Berichterstattung mehr Unsicherheit als Aufklärung gesäht wurde. Dem entgegen wirkend hat Olaf Willhuhn, Entwickler der Homebanking-Software Hibiscus, ein kurzes, treffendes FAQ zu dem Thema aufgesetzt, dem ich mich inhaltlich voll anschließen kann.

Resümee: Viel Wind um kaum etwas. Programme aus dem Netz laden und starten ist viel problematischer als das Applet im Browser, das (selbst bei den gefälschten Zertifikaten) vorher noch nach Rechten für die Sandbox fragt.

Dienstag, 12. März 2013

Parallelverarbeitung mit Java

Anwendungsprozesse in Threads aufspalten ist mit der Verbreitung von Multiprozessorarchitektur zunehmend sinnvoll. Mit Java 1.5 sind da grundlegende und praktische Sachen hinzugekommen. Die Zeit, wo man noch Threads mit Runnables erzeugt sind damit im Grunde längst vorbei. Wie es richtig und gut geht erklärt Tomasz Nurkiewicz in seine Reihe in der DZone sehr anschaulich.

java.util.concurrent.Future Basics
ExecutorCompletionService in Practice
Advanced ListenableFuture Capabilities

Donnerstag, 7. März 2013

Bashskript mit Java 7 Präferenz

Unter Linux kann der Benutzer mit dem Command update-alternatives einstellen, welche Java-Version mit dem Aufruf von /usr/bin/java angesprochen wird. Eine Anwendung, die sich aber auf einer bestimmtem Java-Version besonders zu Hause fühlt, muss sich nicht unbedingt an die Voreinstellung halten, die ohnehin zumeist nur zufällig zustande kommt. Das folgende Anwendungs-Bashscript präferiert Java 7 vor der sonst vielleicht eingestellten Java 6 (oder noch älteren) Version.

#!/bin/sh

javaBin="/usr/bin/java";
for entry in `update-alternatives --list java`; do 

 case "$entry" in
  *"java-7"* )
      javaBin="$entry"
   break;
      ;;
  *)
 esac
 case "$entry" in
  *"jdk1.7"* )
      javaBin="$entry"
   break;
      ;;
  *)
 esac

done

$javaBin -cp application.jar org.test.Aplication $@

Montag, 14. Januar 2013

Java Desktop-Programme und der Speicher

Speicher fressen ist auf dem Desktop unerwünscht und dennoch tut es die Java-VM. Selbst wenn das -client Parameter gesetzt wurde, holt sich die VM Stück für Stück die ihr erlaube Speichermenge. Wie viel das ist, lässt sich mit dem Xmx-Parameter steuern. Weil der per Standard recht knapp bemessen ist, findet sich eigentlich kaum eine Java-Anwendung, die davon keinen Gebrauch macht. Das Parameter -Xmx256m erlaubt der Java-VM also maximal 256MB Ram zu reservieren.

Doof ist auf dem Desktop nur, dass die Java-VM den Speicher nicht mehr hergibt. Der wird nämlich für den späteren Gebrauch reserviert gehalten und nicht wieder freigegeben. Der Benutzer kann das aber nicht sehen. Der erkennt nur, dass die Java-VM irgendwann die vollen 256MB Speicher beansprucht und weniger für andere Programme zur Verfügung steht. Die Java-VM spart dadurch die Zeit für Speicher-Freigaben und erneute Speicher-Allokierungen*.

Um ein günstigeres Desktop-Verhalten zu erreichen, lässt sich die Java-VM mit den passenden Start-Parametern entsprechend konfigurieren. Dafür spielt die Wahl des Garbage-Collector eine Rolle. Der ParNewGC und der SerialGC geben beide nach dem Aufräumen Speicher wieder frei. Auf aktuellen Rechnern mit mehreren Prozessor-Kernen ist der ParNewGC mit seiner parallelen Verarbeitung am günstigsten. Weiter kann mit den Parametern -XX:MinHeapFreeRatio und -XX:MaxHeapFreeRatio ein Prozentwert für die Schwelle definiert werden, ab dem Speicher reserviert und freigegeben wird. Je kleiner diese Werte sind, je dichter ist der Java-VM Speicherbedarf an dem tatsächlichen Speicherbedarf der Anwendung.

Eine günstige Java-VM-Konfiguration für eine Desktop-Anwendung könnte so ausshen. Je nach Bedarf sollte aber z.B. mit VisualVM das tatsächlich Wunschverhalten nachgemessen werden.

java -client -Xmx512m -XX:+UseParNewGC -XX:MinHeapFreeRatio=10 -XX:MaxHeapFreeRatio=20 ...

* Das verhalten kann je nach VM-Version und Betriebssystem abweichen. Ich habe das beschriebene Verhalten mit Oracle-Java 1.6 und 1.7 auf 32bit Windows und 64bit Linux nachstellen können, wo der ParallelOldGC als Standard gesetzt war.

Lesenswert zu diesem Thema der Artikel auf Stefan Krause.blog

Dienstag, 8. Januar 2013

Programmaufrufe aus Java

Manchmal ist das ja die letzte Lösung, einfach ein Kommandozeilen-Programm  aufzurufen. Die Google-Suche spuckt da im groben und ganzen immer den gleichen Tipp aus:

       ...
       Runtime runtime = Runtime.getRuntime();
       Process process = runtime.exec(args);
       InputStream is = process.getInputStream();
       ...

An der Zeile ist zunächst nichts falsch und das aufgerufene Programm wird ordnungsgemäß ausgeführt. Allerdings kann es, vorzugsweise unter Windows, beim lauschen am Input- oder Error-Stream zu einem Deadlock kommen. Hierfür ist ein Windows-Bug verantwortlich, der von der Java-VM nicht umschifft wird. Auch der Aufruf von waitFor ist dazu geeignet niemals zurück zu kommen, jedoch notwendig, wenn mit der Verarbeitung auf das Ende des Aufrufs gewartet werden soll.

Als Lösung bietet sich ein Timeout-Thread an, der den Prozess nach einer vordefinierten Zeit abbricht. Dieses und einiges mehr bietet die Apache Commons Exec-Bibliothek. Die Tutorial-Seite weist auf alles wichtige, wie auch auf Fallstricke, wie der Klassiker mit den Leerzeichen in Pfadangaben hin.

Dazu passend gibt es auf Java Code Geeks eine Javaklasse, die das ganze hübsch in ein objektorientiertes Schema zusammenfasst. Die Klasse und das dazugehörige Interface habe ich mal der Bequemlichkeit halber hier abgelegt: ProcessExecutor.java, ProcessExecutorHandler.java.

Eine lesenswerte Analyse, was da beim Stream lesen nun genau hängt, findet man übrigens auf dem Weblog von Kohsuke Kawaguchi.

Samstag, 5. Januar 2013

Die GEZ und das liebe Geld

Mein Kontoauszug zeigt es deutlich. Die GEZ (Neudeutsch auch Beitragsservice) bucht jetzt nicht mehr nur den kostengünstigen Satz ab, den man als Fernsehfreier Haushalt zu zahlen hat, sondern schlägt jetzt richtig zu. Jedenfalls, wenn man bisher quartalsmäßig hat abbuchen lassen. Anstelle der 17,28 Euro jetzt satte 53,94 Euro. Weil ich das, was ich dafür bekomme aber wenig nutzbringend finde und ich ja außerdem weiß, dass die GEZ, was die Höhe ihre Beiträge angeht, etwas stur ist, habe ich mir mal einen Vorschlag ausgedacht, der ja für alle eigentlich in Ordnung wäre.


Gebühreneinzugszentrale (GEZ)
50656 Köln


Liebe GEZ,

wie Sie an meiner Kundenhistorie sicher erkennen können, schaue ich bereits seit
vielen Jahren kein Fernsehen. Von den teuren Sport-Übertragungsrechte und Fernseh-Produktionen der öffentlich rechtlichen Fernsehsender habe ich also gar nichts. Seit Anfang diesen Jahres helfe ich, dank der neuen Gebührenverordnung, finanziell dabei mit, meinen Mitmenschen das Fernsehprogramm zu verschönern.

Das finde ich prinzipiell auch eine gute Sache, meine jedoch, dass dadurch eine gewisse Ungleichgewichtung entsteht, weil ich ja wirklich nichts für mein Geld bekomme. Für die Rente bezahle ich heute und bekomme morgen bestimmt auch etwas, von meinen Steuern werden Straßen in Ordnung gehalten und Kinder in Schulen geschickt, damit die mal schlau werden. Von allem habe ich auch etwas. Sie verstehen, worauf ich hinaus möchte?

Weil ich aber nicht immer an allem rummäkeln möchte, würde ich Ihnen gerne einen Vorschlag machen. Weil unterm Weihnachtsbaum eines dieser modernen Empfangsgeräte lag, könnten Sie mir doch einfach einen Verrechnungsgutschein für den Google-Play-Store oder für den Amazon-Store zuschicken. Dann kann ich die Medien konsumieren, die mir gefallen und für die ich ja dann auch schon bezahlt hätte. Damit wäre dann allen geholfen. Dann muss das Fernsehen keine Sendungen mehr für mich mitproduzieren, wo ich die doch gar nicht sehe, Arbeitsplätze in der Medienindustrie gehen auch nicht verloren, weil ich das Geld ja weiter zweckgebunden abgebe und ich kann mich informieren und unterhalten lassen wo und wie ich gerne möchte.

Wegen mir könnte man das auch direkt machen. Also die Fernsehsender würden ihre Sendungen bei Google einstellen und ich kaufe dort jeden Monat einen Gutschein für 17,98 Euro. Dann hätten Sie auch nicht mehr so viel zu tun und müssten wegen der ganzen Umstellung nicht so viele neue Leute einstellen und anlernen.

Aber zurück zu meinem Anliegen. Ich fände einen Gutschein über 10,00 Euro angemessen, den Sie mir jeden Monat zusenden könnten, weil ich ja auch weiter ein Radio habe, das ich zwar auch schon eine Weile nicht mehr benutze, aber der Besitz reicht ja aus, wie mir mal erklärt wurde. Schließlich will so ein Radiomoderator und die ganze Musik die da läuft auch bezahlt sein. Ich würde mir zwar die Musik, so wie bei Google, auch gern selbst aussuchen können, ich will da aber jetzt nicht kleinlich sein.

Über Ihre Antwort, am besten mit beiliegendem Gutschein, würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen



Ich hoffe nur, dass die das richtig verstehen und mir am Ende nicht Gutscheine für den ZDF-Fernsehgarten oder das Musikantenstadl zuschicken.

Google Drive mit Linux

Eigentlich benutze ich Dropbox und das schon seit langem. Schließlich gehörte Dropbox zu den ersten Web-Drive Anbietern mit ordentlich funktionierendem Linux-Client. Inzwischen hat auch Google etwas vergleichbares im Angebot. Allerdings ist außer dem Versprechen daran zu arbeiten von einem Linux-Client nichts in Sicht.

Eine komfortable Möglichkeit bietet Insync mit seinem Synchronsations-Dienst der auf dem Google-Drive aufbaut. Die Funktion ist der von Dropbox ähnlich und Linux-Clients sind für verschiedene Distributionen vorhanden. Insync richtet ebenso wie Dropbox ein Verzeichnis ein, das automatisch mit dem Google-Drive synchronisiert wird. Die Dokumente aus Google-Docs sind jedoch nicht im Zugriff.

Die Installation auf meinem Mint 14 funktionierte allerdings nicht Out-Of-the-Box und das Repository von Insync wollte auch nicht mehr als ein "Permission Denied" hergeben. Die Pakete lassen sich aber auch einfach runterladen und installieren.

Für Mint 14 werden die Pakete insync-beta-cinnamon und insync-beta-gnome-cinnamon-common benötigt. Dann gibt es noch eine Abhängigkeit zu dem Paket nemo-python, das aber nicht per apt installierbar ist. Man bekommt es aber aus dem Launchpad gwendal-lebihan-dev.

Sind alle Pakete beisammen lässt sich Insync installieren. Nur noch /usr/bin/insync zu den Programmstartern hinzufügen bzw. zunächst manuell ausführen und Insync erstellt im Home-Verzeichnis seinen Insync-Ordner. Außerdem erscheint im Panel ein Insync-Icon, das einen zur Webseite mit den notwendigen Anmeldefreigaben weiterleitet.

Mein erster Eindruck ist positiv. Insync tut was es soll und synchronisiert alle Daten aus dem Insync-Verzeichnis mit dem Google-Drive Account. Es fehlen jedoch die Finessen, die Dropbox mit der Nautilus-Integration bietet.

Links: Insync Download, Launchpad gwendal-lebihan-dev